Alter Hund frisst nicht
mehr – was tun?

Dein alter Hund verweigert das Fressen? Grundsätzlich ist es nicht ungewöhnlich, dass Hunde im Seniorenalter sich nicht mehr mit so großem Appetit wie früher über ihren Futternapf hermachen. Frisst der Hund aber nur sehr wenig und hält dieser Zustand über einen längeren Zeitraum an, sollte man den Ursachen für die Appetitlosigkeit auf den Grund gehen.

Was kann dahinterstecken, wenn ein alter Hund nicht frisst?

Je nach Größe und Rasse machen sich bei Hunden etwa nach sechs bis acht Jahren erste Alterserscheinungen bemerkbar. Lässt der Bewegungsdrang langsam nach und der Senior schläft mehr, wird sein Energiebedarf geringer. Dass sich der alte Hund mit weniger Begeisterung auf seinen Napf stürzt und sein Futter nicht ganz auffrisst, ist also keine Seltenheit und muss noch kein Anlass zur Sorge sein.

Bedenklich wird es jedoch, wenn die Portionen immer kleiner werden oder der alte Hund seinem Futter gar keine Beachtung mehr schenkt. Eine mögliche Ursache könnte ein nachlassender Geruchs- und Geschmackssinn sein, zudem können der anhaltenden Appetitlosigkeit eventuell ernsthafte gesundheitliche Probleme zugrunde liegen:

  • Verdauungsbeschwerden, z.B. Verstopfung
  • Verletzungen im Maul, Zahnfleischentzündungen oder Zahnstein
  • Typische altersbedingte Erkrankungen wie Diabetes, Krebs, Nieren- oder Herz-Kreislauf- Erkrankungen
  • Übelkeit und Unwohlsein infolge einer Erkrankung oder der Gabe eines neuen Medikaments
  • Schmerzen, z.B. infolge einer Arthrose

Denkbar ist auch, dass eine zunehmende Steifigkeit der Gelenke das Erreichen der Hundenäpfe beschwerlich macht. Ein Anzeichen dafür könnte sein, dass der Senior auch weniger trinkt.

Welche gesundheitlichen Risiken bestehen, wenn ein alter Hund das Fressen verweigert?

Die Physiologie von Hunden ist auf eine unregelmäßige Nahrungsaufnahme ausgerichtet. Generell heißt es zwar, dass ein erwachsener Hund bei guter Gesundheit sogar bis zu 25 Tage ohne feste Nahrung auskommen kann. Bei einem Senior können aber schon wenige Tage ohne Fressen zu einem Gewichtsverlust führen und das Tier deutlich schwächen.

Gefährlich wird es vor allem, wenn der alte Hund nicht trinkt: Ohne Wasser kommt es schnell zu einer lebensbedrohlichen Dehydrierung. Erste Anzeichen wie starkes Hecheln und ein teilnahmsloses Verhalten äußern sich bereits nach 12 Stunden, nach 24 Stunden ohne Flüssigkeit wird der Zustand kritisch.

Alter Hund will nicht mehr fressen – wann zum Tierarzt?

Hält die Appetitlosigkeit über mehrere Tage an, sollte man unbedingt eine Tierarzt-Praxis aufsuchen. Nur mit ausführlichen Untersuchungen lässt sich abklären, ob eine Erkrankung hinter der Futterverweigerung steckt und behandelt werden muss. Zudem kann dir der Tierarzt Empfehlungen mit auf den Weg geben, wie sich der Appetit des Hundes wieder anregen lässt.

Dein alter Hund nimmt trotz Fressen ab? Auch das ist ein Grund, um mit dem Tier schnell bei einem Veterinärmediziner vorstellig zu werden. Die Gewichtsabnahme könnte ein Hinweis auf vorliegende Verdauungs- oder Stoffwechselstörungen, Diabetes oder Erkrankungen von Leber und Niere sein.

Wie bringt man den Seniorhund wieder zum Fressen?

Leider gibt es kein Patentrezept, wie man einen alten Hund dazu animieren kann, wieder regelmäßig zu fressen, damit sein Körper in ausreichendem Maße mit allen wichtigen Nährstoffen versorgt wird.

Sofern der Tierarzt keine Erkrankung festgestellt hat, die eine besondere Ernährungsform des Hundes notwendig macht, kannst du die folgenden Tipps ausprobieren:

  • Füttere den Hund direkt nach dem Gassi gehen, Bewegung regt den Appetit an.
  • Sorge für genügend Abwechslung im Futternapf, damit jede Mahlzeit eine kleine Überraschung ist. Biete neue Futtersorten an oder mische leckere Zutaten wie Quark, Hüttenkäse, Karotten- oder Apfelstückchen unters Fressen.
  • Einen intensiveren Geruch und Geschmack hat Nassfutter, wenn du es erwärmst oder einige Esslöffel heißes Wasser unterrührst.
  • Teste einmal aus, die Tagesration auf zwei bis drei kleinere Mahlzeiten zu verteilen. Bei älteren Hunden setzt das Sättigungsgefühl eher ein, zudem lassen sich kleinere Portionen leichter verdauen und der Körper wird weniger belastet.
  • Bring den Napf etwas höher an, so kann der Hund das Futter ohne größere Anstrengung erreichen.
  • Dein alter Hund verweigert das Futter, frisst aber Leckerlis? Dann könnte ein kleiner Trick weiterhelfen: Nimm Trockenfutter mit auf den Spaziergang und verfüttere es wie ein Leckerli. Nassfutter kannst du im Backofen trocknen, in ein Beutelchen füllen und ebenfalls unterwegs als kleine Belohnung anbieten.
  • Falls dein Hund zu wenig trinkt, füge dem Nassfutter lauwarmes Wasser hinzu oder weiche das Trockenfutter an. Das hat noch einen weiteren positiven Effekt: Tut das Tier sich beim Kauen schwer, lässt sich die breiige Konsistenz besser fressen.

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